Tod dem Gedächtniswurm

2011


Tod dem Gedächtniswurm, documentation video, 2:45 min

Tod dem Gedächtniswurm, installation view, Berlin 2011

mixed media installation / performance
actress: Grete Gehrke, sound: Matthias Krieg
installation on 500 sqm, including sound, performance and video, Berlin 2011

 

„The memoryworm has soaked up reality and dissolves and digests it. The office is a lock. The secretion is the art. The secretary is someone like a herold of the apocalypse, she’s just on the edge of madness. The worm’s end splashes, the air feels misty and the secretary tries to act as if everything was alright.“

On a surface of 500 square meters, which belongs to the roof framework of a former brewery, a space-reaching installation is on view.
The exhibition is entered through a small office, where the end of the memory worm comes down through the ceiling, dripping worm secretions on top of the printer. Dull rumbling, machine-like noises are being heard by the office walls.

The secretary, actress and dancer Grete Gehrke, does her office work solicitously, but her behaviour clearly shows that something weird is going on. She seems to ignore the warning signals either, or even to keep a secret, which is related to the strange signs.

Located in the wall of the office, behind dense fog, a turnstyle revolving door is hidden, by which the visitor gets into the gigantic roof framework.

Here the visitor can watch the huge, blazing red memoryworm, wriggling through the entire space. Only its tiny end can be seen in the office previously. In different segments of the worm, iconic organs are integrated, where the elementary digestive processes are taking place. They are displaying the digestive process of various levels of reality to the visitor. For example the ‘images stomach’, which reveals by a gap in the tank of the worm, how projections of images are distorted and dissolved in large, bitumen black bodies. The sound collage, specifically created for the exhibition by Matthias Krieg, musician for theater performances, sums up the monumental installation: you listen to a collage of machine-like digestive noises and sound scraps, or fragments of known real noises, which worm segments roar and sound out of the different worm segments.

D:
„Der Gedächtniswurm hat die Wirklichkeit aufgesaugt und löst diese auf und verdaut sie. Das Büro ist eine Schleuse. Das Sekret ist die Kunst. Die Sekretärin ist so etwas wie eine Vorbotin der Apokalypse. Sie befindet sich am Rande des Wahnsinns, das Wurmende plätschert, die Luft ist dunstig und sie versucht so zu tun als wäre alles in Ordnung.“

Auf einer Fläche von 500 qm, dem Dachstuhl einer ehemaligen Brauerei, ist eine raumgreifende Installation zu sehen. Die Ausstellung wird durch ein Büro betreten, in welches das Ende des Gedächtniswurmes durch die Decke ragt und Wurmsekret auf den Drucker tropft. Dumpfe grollende, maschinenhafte Geräusche sind durch die Bürowände zu vernehmen.

Die Sekretärin, Schauspielerin und Tänzerin Grete Gehrke, geht beflissen ihren Bürotätigkeiten nach, wobei ihr deutlich anzumerken ist, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie scheint die Warnsignale entweder zu verdrängen, oder selbst ein Geheimnis zu hüten, welches mit den merkwürdigen Anzeichen in Zusammenhang steht.

Hinter dichten Nebelschwaden befindet sich in der Wand des Büros eine Drehtüre, durch die der Besucher in den gigantischen Dachstuhl gelangt. Hier erblickt der Besucher den rießigen, feuerroten Gedächtniswurm, der sich durch den gesamten Dachstuhl windet und von welchem in dem Büro zuvor nur sein winziges Ende zu sehen war. In verschiedenen Segmenten des Wurmes sind ikonische Organe integriert, in welchen sich die elementaren Verdauungsprozesse abspielen. Sie führen dem Betrachter den Verdauungsprozess verschiedener Wirklichkeitsebenen vor Augen, wie z.B. im Bildermagen des Wurmes, der durch einen Spalt im Panzer des Wurmes erkennen lässt, wie Projektionen von Bildern, in grossen, bitumenschwarzen Organen, verzerrt und aufgelöst werden. Die eigens für die Ausstellung kreierte Klangcollage des Theatermusikers Matthias Krieg bringt die monumentale Installation auf den Punkt: Eine Collage aus maschinenartigen Verdauungsgeräuschen und Klangfetzen, bzw. Fragmente von bekannten Geräuschen aus der Wirklichkeit, welche versetzt aus den unterschiedlichen Wurmsegmenten dröhnen und klingen.